In einer Zeit, in der der Schutz der Umwelt und die Förderung nachhaltiger Praktiken zunehmend an Bedeutung gewinnen, stehen wir oft vor schwerwiegenden Entscheidungen, die die Zukunft unserer Umwelt und unserer Gemeinden beeinflussen können. Ein aktuelles Beispiel für diese Herausforderung ist die geplante Entwicklung des Gewerbegebiets Reisersweg I-III, das auf Kosten eines langjährigen Biobauernhofs und wertvoller landwirtschaftlicher Flächen gehen würde. Außerdem liegt der Reisersweg in einer Wasserschutzzone, was dazu führen würde, dass sich kein Grundwasser neu bilden kann und im schlimmsten Fall die für die Trinkwasserversorgung wichtigen Brunnen verschmutzt werden könnten.

Die Entwicklung eines Gewerbegebiets ist zweifellos ein Zeichen für wirtschaftlichen Fortschritt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze. Doch dürfen wir diesen Fortschritt nicht auf Kosten der Umwelt und bestehender nachhaltiger Betriebe vorantreiben. Denn das würde heißen, dass Gewerbe durch Gewerbe verdrängt wird. Außerdem repräsentiert der Biobauernhof nicht nur einen Ort der Nahrungsmittelproduktion, sondern auch eine Quelle für Umweltschutz, Biodiversität und Gemeinschaftsbindung.

Der Verlust landwirtschaftlicher Flächen zugunsten eines Gewerbegebiets würde nicht nur den Verlust einer wertvollen Ressource bedeuten, sondern auch negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Die landwirtschaftlichen Flächen dienen nicht nur der Lebensmittelproduktion, sondern auch als Kohlenstoffsenken, die zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen. Ebenso tragen die Flächen zur Grundwasserneubildung bei. Ihr Verlust würde die bereits drängenden Umweltprobleme noch verschärfen.

Es ist wichtig, dass bei der Planung von Entwicklungsprojekten wie Gewerbegebieten und Gewerbeansiedlungen eine umfassende Bewertung der Auswirkungen auf die Umwelt, die Gemeinschaft und bestehende Unternehmen durchgeführt wird. Alternativen wie die Umnutzung von Brachflächen oder die Revitalisierung leerstehender Gewerbehallen sollten ernsthaft in Betracht gezogen werden, um die negativen Folgen für die Umwelt und die Gemeinschaft zu minimieren. Es gibt in unserer Gemeinde einige Flächen ehemaliger Gewerbebetriebe, die, wenn sie nicht für den Wohnungsbau gebraucht werden, für Neuansiedlungen genutzt werden könnten.

Sicher, es ist nicht einfach, eine ausgewogene Gemeindeentwicklung zu finden und zu fördern. Ein Gleichgewicht zwischen notwendiger Gewerbeansiedlung und den Belangen des Umweltschutzes muss im Sinne unserer gemeinsamen Zukunft gefunden werden. Der Schutz von landwirtschaftlichen Flächen sollte als integraler Bestandteil dieser Bemühungen angesehen werden.