Als Vertreter der Liste Mensch und Umwelt setzen wir auf Alternativen statt nur auf Gewerbeflächen. Wer behauptet, dass die Realisierung von Gewerbeflächen die ausschließliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung eines hohen gesellschaftlichen Niveaus sei, vernachlässigt wesentliche Aspekte des gesellschaftlichen und ökologischen Gleichgewichts sowie langfristige Nachhaltigkeitsziele.
Zunächst einmal ist es wichtig zu betonen, dass ein hohes gesellschaftliches Niveau nicht allein durch wirtschaftliche Entwicklungen definiert wird. Vielmehr umfasst es eine breite Palette von Indikatoren, die die Lebensqualität, die soziale Gerechtigkeit, den Zugang zu Bildung und Gesundheitsversorgung sowie den Schutz der Umwelt einschließen. Die ausschließliche Betonung wirtschaftlicher Interessen führt zwangsläufig zu einer einseitigen Betrachtung, die langfristig den sozialen Zusammenhalt und die Umweltqualität gefährdet.
Des Weiteren müssen wir die Bedeutung des sorgfältigen Flächenmanagements hervorheben. Die Realisierung von Gewerbeflächen sollte nicht unreflektiert vorangetrieben werden, ohne die langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und das soziale Gefüge zu berücksichtigen. Eine übermäßige Ausdehnung von Gewerbegebieten kann zu einer Zersiedelung führen, die nicht nur wertvolle Natur- und landwirtschaftliche Flächen zerstört, sondern auch zu einer Zunahme von Verkehrsbelastung, Luftverschmutzung und anderen Umweltproblemen beiträgt.
Beim Gewerbegebiet Reisersweg möchten wir ausdrücklich betonen, dass für dessen Entstehung Finanzmittel in Millionenhöhe eingeplant werden müssten und dass es bei den Gewerbesteuereinnahmen, die man sich dadurch erhofft, Jahrzehnte dauern könnte, um diese Kosten zu kompensieren, und es bleibt ungewiss, ob dies überhaupt gelingen wird. Außerdem müssen die ökologischen Auswirkungen solcher Vorhaben, die wiederum Kosten verursachen, ebenfalls berücksichtigt werden. Darüber hinaus befindet sich das Gewerbegebiet Reisersweg in einer Wasserschutzzone, in der paradoxerweise durch Flächenversieglung versucht werden soll, den Trinkwasserschutz zu gewährleisten.
Die LMU plädiert für eine integrierte und nachhaltige Gemeindeentwicklungspolitik, die sowohl die Bedürfnisse der Wirtschaft als auch die Belange der Umwelt und der Gemeinschaft berücksichtigt. Dies erfordert eine sorgfältige Abwägung verschiedener Interessen sowie die Förderung von Alternativen wie die Revitalisierung brachliegender Flächen, die Umnutzung von bestehenden Gebäuden und die Stärkung lokaler Wirtschaftskreisläufe. Es ist wichtig bei Gewerbe- und Wohngebieten auf eine schonende und nachhaltige Entwicklung zu achten, insbesondere vor dem Hintergrund des Verbrauchs unserer begrenzten Ressourcen, der erheblichen Folgekosten für die erforderliche Infrastruktur und des hohen Energiebedarfs.
Vielmehr wären alternative Einnahmequellen von großer Wichtigkeit. Zum Beispiel die Eigenstromerzeugung durch erneuerbare Energien, um Kosten zu senken und zusätzliche Einnahmen für die Gemeinde zu generieren. Zusätzlich sollte man finanzielle Beteiligungsformen anstreben, an denen sich auch Bürgerinnen und Bürger beteiligen können, sei es direkt oder in Zusammenarbeit mit regionalen Energiegenossenschaften. Auf diese Weise könnte die Akzeptanz von Maßnahmen zur Energiegewinnung gesteigert werden.
Schlussendlich ist es wichtig zu erkennen, dass ein wirklich hohes gesellschaftliches Niveau nur erreicht werden kann, wenn wir eine ausgewogene und ganzheitliche Perspektive einnehmen, die die Bedürfnisse der Menschen, die Wahrung der Umwelt und die langfristige Nachhaltigkeit gleichermaßen berücksichtigt. Die bloße Fokussierung auf die Realisierung von Gewerbeflächen vernachlässigt diese grundlegenden Prinzipien und steht im Widerspruch zu einer verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Entwicklung unserer Gemeinde.
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